Elektroautos wohin das Auge blickt
Marktübersicht Elektroautos, Teil 1: E-Autos: Elektroautos? Ja stimmt, da gibt es doch diese Autos von Tesla! Die Antwort stimmt zwar, jedoch hat sich seit der Einführung des ersten Teslas, der die Elektromobilität dem Großteil der Bevölkerung bekannt gemacht hat, viel getan und viele Automarken drängen nun auf den größer werdenden Markt. Von BMW über Nissan bis Renault, die Vielfalt steigt und damit auch die potenzielle Kundenanzahl.
Freie Auswahl
Waren es früher nur einige Modelle, die angeboten wurden und es damit auch nur wenig Flexibilität bezüglich der Kundenwünsche gab, ist die Auswahl an Modellen mittlerweile durchaus ansehnlich.
Als Einsteigermodell bietet sich der Renault Twizy als winterfester Rollerersatz an. Da er als Leichtkraftfahrzeug eingestuft ist, kann er mit einer Fahrerlaubnis der Klasse AM gefahren werden und damit bereits ab 16 Jahren. In manchen Bundesländern sogar mit 15 Jahren. Am anderen Ende des Fahrzeugspektrums finden sich mit SUVs und Vans auch durchaus attraktive Vertreter der Elektroautos. Mit dem Mercedes B 250 e und der Nissan e-NV200 Evalia gibt es bereits erste Vorreiter für Jedermann in diesem Segment, der BYD e6 wird derzeit lediglich als Flotten- und Gewerbefahrzeug angeboten. Insbesondere der Nissan ist zur Alltagsbewältigung für umweltbewusste Großfamilien mit seinen bis zu sieben Sitzen attraktiv. Wäre da nicht die Krux mit der Reichweite und der Ladedauer, könnte das Auto auch für Reisen in den Urlaub sehr gut geeignet sein. Doch genau für diesen Fall bietet Nissan die sogenannte Mobi Card an. Diese erlaubt es kostenlos einen Nissan Qashqai für zwei Wochen im Jahr zu mieten. Mit dieser Idee ist Nissan nicht alleine, denn auch andere Hersteller wie VW und Renault haben ähnliche Konzepte für ihre Elektroautos und bieten kostenlose Leihautos für die wenigen Ausnahmen im Jahr, an denen eine höhere Reichweite benötigt wird.
Klassische Vor- und Nachteile
Dennoch wird das Elektroauto wohl im Stadtverkehr immer noch am häufigsten anzutreffen sein. Gerade hier kann es seine Stärken, wie den geringen Verbrauch bei häufigem Anfahren, besonders gut ausspielen, während seine Schwächen, speziell die geringe Reichweite, nur wenig ins Gewicht fallen. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass im Klein- und Kompaktwagensegment die meisten Modelle angeboten werden. Hier finden sich auch die bis dato meistverkauften Modelle. Während der Nissan Leaf der weltweite Spitzenführer ist, darf sich der etwas kleinere Renault Zoe Europameister nennen. Mit dem BMW i3 gibt es darüber hinaus bereits den ersten Kleinwagen eines Premiumherstellers. Gerüstet für den Stadtverkehr sind jedoch alle Modelle. Mit ihren kompakten Maßen und einer Reichweite zwischen 150 und 200 km fühlen sie sich hier zu Hause. Darüber hinaus sind sie im Vergleich zu ihren fossilen Brüdern zügiger beim Anfahren und dank ihres Antriebskonzepts besonders in der Stadt flüsterleise. Ein Vorteil der nicht nur den Fahrern sondern auch den Anwohnern zugutekommt.
Ungeahnte Zielgruppen
Jedoch können die Modelle nicht nur die Ansprüche im typischen Stadtleben zufrieden stellen. Neben den Privatkäufern ist die Anschaffung eines Elektroautos für bestimmte Berufsgruppen interessant. Insbesondere Berufe, die zwar viel mit dem Auto unterwegs sind, jedoch wenige Kilometer zurücklegen oder häufig Gelegenheit zum Wiederaufladen haben, sollten sich die Anschaffung überlegen. So können beispielsweise Lieferdienste die Betriebskosten ihrer Flotte durch den Einsatz von Elektroautos stark verringern. Die Thematik der Reichweite oder der Ladegeschwindigkeit ist hier unproblematisch, da die Autos nach kurzer Fahrt wieder an die Steckdose können. Pflegedienste könnten ebenso vom Einsatz der Flüsterautos profitieren. Zwar ist hier ein Aufladen während des Tages eher schwierig, da die Pfleger meist direkt von Patient zu Patient fahren, jedoch genügt die Reichweite für die meisten Pfleger, sodass das Auto erst am Abend wieder an die Steckdose muss, um am nächsten Tag wieder vollgeladen zur Verfügung zu stehen.
Wie bereits erwähnt, gibt es den BYD e6 derzeit noch nicht für Privatpersonen zu kaufen. Er sieht seine Stärken besonders bei Taxifahrern gut genutzt. Diese benötigen meist ein größeres Fahrzeug, um mehrere Gäste samt Gepäck kutschieren zu können. Dadurch dass sie jedoch meist im Stadtverkehr unterwegs sind, benötigen sie darüber hinaus ein Auto, das gut mit häufigen Start/Stopp-Situationen zurechtkommt. Ein Aufgabengebiet für das Elektroautos prädestiniert sind. Mit einer Reichweite von bis zu 400 Kilometern können auch weitere Wege, wie die Strecke zum Flughafen, zurückgelegt und aufgrund der Wartezeiten zwischen den Fahrten kann bei Bedarf der Akku auch wieder aufgeladen werden. Folglich steht über den Tag verteilt noch mehr Reichweite zur Verfügung. Dabei dürften ohnehin nur wenige Taxifahrer mehr als 400 km am Tag zurücklegen.
Das adäquate Fahrzeug für Solarteure
Mit über 50.000 Installateurs- und Heizungsbauerbetrieben schlummert eine weitere Zielgruppe noch derzeit unangetastet in Deutschland. Gerade für sie stehen nun Kastenwagen von Citroen, Nissan, Peugeot und Renault zur Verfügung, die es erlauben hohe Lasten und große Mengen zu transportieren. Bei großen Betrieben ist es zudem möglich sich das Modell Work von Streetscooter, eine Tochter der Deutschen Post, individuell anpassen zu lassen. Die Reichweiten genügen den meisten Betrieben, um erst wieder nach dem Arbeitstag an die Steckdose zu müssen, dennoch sollte dies individuell geprüft werden. Insbesondere Solarinstallateure finden mit einem Elektrofahrzeug das passende Gefährt zu ihrem Beruf und sind so doppelt an der Energiewende beteiligt. Selbstverständlich sind die Modelle darüber hinaus auch für andere Berufsgruppen mit großem Transportbedarf interessant, wie Monteure, Elektrotechniker oder Floristen.
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Noch skeptisch?
Wollen Sie vielleicht noch etwas warten mit der Anschaffung eines Elektroautos und bevorzugen es, sich mit einem Hybridauto an die Elektromobilität heranzutasten? Kein Problem, unsere nächste Ausgabe enthält eine Übersicht zu allen Plug-In Hybridautos.
Markus Döpfert, Michael Vogtmann