Mission "100% Erneuerbare bis 2050"
Die Energiewende wird gerne als Herkules-Aufgabe bezeichnet. In der Tat ist die Herausforderung gigantisch und die Transformation des Energiesystems verlangt eine zügige Bearbeitung. Die DGS als größter Solarverband steht für 100% Erneuerbare Energien bis 2050. Dass dies keine krankhafte Vision sondern ein machbares und bezahlbares Ziel ist, zeigt die vom Fraunhofer ISE erstellte Studie „Energiesystem Deutschland 2050“. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass in Verbindung mit einer Verbrauchsreduktion und effizienteren Wandlungsketten die Erneuerbaren Energien den Primärenergieverbrauch und damit auch die CO2-Emissionen bis 2050 um 80% und mehr reduziert werden können – und dies bei vergleichbaren Kosten zur heutigen Energieversorgung.
Es geht also und wird nicht einmal teurer. Dabei besteht die Rezeptur aus einem Mix zentraler und dezentraler Zutaten – im Strombereich aus Photovoltaik, Wind On- und Offshore sowie der KWK. Im Wärmebereich aus Solarthermie, Wärmepumpen und netzgebundener Wärme. Wenn man sich vorstellt, dass die Berechnungen ohne Energiepreissteigerungen durchgeführt wurden und trotzdem keine Mehrkosten verursacht werden, ist dies schon ein sehr bemerkenswertes und hoffnungsvolles Ergebnis. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass die Solar District Heating-Plattform jüngst festgestellt hat, dass bereits heute die solare Fernwärme günstiger als fossile Wärme ist. Hinzukommt, dass sich die Fördersituation für Solarwärme im Rahmen des Marktanreizprogrammes entscheidend verbessert hat!
Dies sind alles Zeichen die Hoffnung machen, dass die CO2-Ziele noch erreicht werden können, wenn man dies ernsthaft machen möchte.
Keine Kompromisse
Jüngst hat die EU-Kommission ihre Strategie für eine Energieunion und ihre Vorstellungen von der zukünftigen Energieversorgung in Europa vorgelegt. Hierbei werden die Schiefergas-Förderung und Atomenergie gleichbedeutend mit Erneuerbaren Energien genannt. Das ist völlig inakzeptabel und ignoriert die bekannten ungelösten Probleme von Sicherheit und Entsorgung. Auch in Bezug auf die Subventionierung des geplanten englischen Atomkraftwerks Hinkley Point durch die EU zeigt sich, dass die fossile und atomare Energiewirtschaft weiterhin hartnäckig ihre Interessen durchsetzt und somit noch lange nicht abgeschrieben werden darf, die Klimaschutzziele und der Ausbau Erneuerbarer Energien sind keine Selbstläufer. Die DGS, wie andere Verbände, haben sich klar gegen diese Politik positioniert. Atomenergie hat in einem Energiemix der Zukunft nichts zu suchen, ohne wenn und aber.
Wir sind Herkules
Auch wenn wir uns als Solarverband eher für die kleineren, bürgernahen Lösungen einsetzen ist klar, dass wir einen Mix aus dezentralen und zentralen Lösungen benötigen, in denen die KWK wie auch die Wärmepumpe neben „unserer“ Solartechnik ihren Platz finden werden. Um noch stärker für die Erneuerbaren Energien kämpfen zu können, müssen wir mit anderen Interessenvertretern und auch Industrie- und Branchenverbänden kooperieren, wenn es um das Erreichen unseres Zieles geht. Schnittmengen sind vorhanden.
Hermann Scheer sprach von der Sonnenenergie als „der Energie des Volkes“. Sonnenenergienutzung ist pure Demokratie. ?hmokratia = demos kratia. Apropos: Auch Herkules war Grieche.
Als DGS-Mitglied sind Sie Teil der Mission „100% Erneuerbare Energien bis 2050“!
Bernhard Weyres-Borchert