DGS-Aktiv

Jahrestreffen Fachausschuss Hochschulen, Studienangebot für regenerative Energien wurde deutlich ausgebaut

Auf Einladung von Wolfgang Sparber fand das Jahrestreffen des DGS Fachausschusses Hochschulen am 24. und 25. Februar 2011 diesmal in Bozen an der Europäische Akademie EURAC – einem privaten Forschungszentrum statt.

Insgesamt waren 26 HochschullehrerInnen und WissenschaftlerInnen aus Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz angereist. Der traditionell erste Tagesordnungspunkt war die Vorstellung von Studienangeboten im Bereich der Regenerativen Energien. In Bozen wurden viele neue Studienangebote präsentiert und erläutert. In Bozen stand auch die Neuwahl des Sprechergremiums an. Wiedergewählt wurden Klaus Vajen (Uni Kassel) als Sprecher des Fachausschusses und Wolfgang Sparber (EURAC Bozen). Neu hinzugekommen ist Gerd Heilscher (HS Ulm).

Ein besonderes Ereignis steht mit dem Solar World Congress 2011 in Kassel vom 28. August bis 2. September bevor. Der Fachausschuss wird mit einem Beitrag im Themenbereich „Renewable Energies and Society – Education and Training“ vertreten sein. Der Beitrag wird von Christoph Mencke (HS Trier) koordiniert und soll an Hand von beispielhaften Studienangeboten die Bandbreite der Studiengänge für regenerative Energien aufzeigen.

Ein Highlight für MasterstudentInnen auf dem Solar World Congress wird von Tobias Schrag (FH Kufstein) und Urs Muntwyler (Berner FHTI) vorbereitet. Die Masterstudenten verfolgen in Zweierteams einzelne Sessions und berichten sich nach der Tagung gegenseitig über den Stand der Wissenschaft und die Innovationen, die im Kongress vorgestellt wurden.

Ein spannender Themenschwerpunkt des DGS Fachausschusses Hochschulen in Bozen war der Austausch über Laborangebote zu den Themenfeldern Solarthermie, Photovoltaik, Biomasse, Kleinwasserkraftwerke, Windenergie und Speichertechniken. Neben der didaktischen Aufbereitung wurde angeregt über Kosten und Aufwand der Versuchsaufbauten diskutiert.

Harald Krause berichtete aus erster Hand vom Rosenheimer Solar Decathlon Haus „Team Ikaros“. Ziel der FH Rosenheim war, dass alle 5 Fakultäten mit 10 Studiengängen mitmachen. Mit der Kernkompetenz aus Rosenheim – dem Holzbau – wurde ein Plus Energiehaus mit minimalem Heiz-, Kühl- und Strombedarf realisiert. Das hohe Engagement der StudentInnen und ProfessorInnen wurde mit dem 2. Platz belohnt.

Jan Mugele berichtete als Prorektor „F+E und Technologietransfer“ der Hochschule Magdeburg-Stendal über „EE-Studiengänge aus Sicht der Hochschulleitung“. Er beleuchtete die Herausforderung des demographischen Wandels mit Blick auf die sinkende Anzahl von Studierenden. Die Studiengänge aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien erlauben eine klare (auch überregionale) Profilierung der Hochschule, haben ein hohes Potential auch im Bereich beruflicher Weiterbildung und erzeugen auch eine hohe regionale Außenwirkung und sind damit im Fokus der strategischen Entwicklung der Hochschule.

Den Abschluss des Treffens bildeten die interessanten Exkursionen in die Labors des EURAC und auf das Testfeld für verschiede Zelltechnologien auf dem Flughafen Bozen.

Im Rahmen der jährlich stattfindenden Treffen des Fachausschusses tauschen sich Lehrende an deutschsprachigen Hochschulen aus und entwickeln Ideen zu Lehrangeboten weiter. InteressentInnen, die im Bereich regenerative Energien an Hochschulen tätig sind, sind herzlich zur Mitarbeit im Fachausschuss eingeladen. Sie können über den Autor dieses Berichts oder über dgs-hochschule@uni-kassel.de Kontakt aufnehmen. Das nächste Treffen findet am 16./17. Februar 2012 an der Hochschule Ulm statt.

Neu vorgestellte Studienangebote

• Hochschule Aschaffenburg: Erneuerbare Energien und Energiemanagement
• Hochschule Rosenheim: Energie- und Gebäudetechnologie
• Berner Fachhochschule: Stg. Elektrotechnik „PV-Systemtechnik“ Masterkurs „Energie“
• Universität Innsbruck: Masterstudiengang „Domotronik“
• Universität Bozen: PhD „Sustainable Energy and Technology“
• EURAC Bozen: Summer-School „Energieeffiziente Gebäude“
• HTW Berlin und 5 Partnerhochschulen: Master-Fernstudiengang „Regenerative Energien“
• ECONSULT: On-line Lehrbuch „Solarwissen online“

Solarpreisverleihung auf der Saalebau Messe

Schon seit 13 Jahren veranstaltet die Sektion Sachsen-Anhalt der DGS den Merseburger Solartag. Ein Gemeinschaftsstand auf der Messe SaaleBAU gehört dazu. Am 11. März fand die offizielle Eröffnung des DGS-Standes „Marktplatz der Sonne“ statt. Der Vorsitzende der Sektion, Jürgen Umlauf, und der Vizepräsident der DGS, Dr. Uwe Hartmann, verliehen die Solarpreise 2011. Einen Solarpreis erhielt der Landwirtschaftsbetrieb mit Direktvermarktung von Christian Schaaf aus Wallendorf bei Merseburg. Herr Schaaf half schon frühzeitig in der Nebenerwerbslandwirtschaft, wo er Freude am Beruf fand.1999 startete der Landwirtschaftsbetrieb mit Direktvermarktung und 37 ha Land. Das Unternehmen wurde ein Erfolg – heute bewirtschaftet Christian Schaaf 120 ha. Im Jahre 2004 erhielt der Bauernhof eine PV-Anlage mit einer Leistung von 30 kWp, 2010 erfolgte der Neubau einer Scheune inklusive einer PV-Anlage mit 402 kWp.

Einen weiteren Solarpreis erhielten die Stadt Sandersdorf-Brehna und das Unternehmen Vetro-Solar. Die Stadt hatte Vetro-Solar über eine intelligente Wirtschaftsförderung geholfen, eine Spezialglasproduktion für Solarmodule am Standort aufzubauen. Sie finanzierte und errichtete mit Hilfe des Landes eine Produktionshalle, inklusive eines Solardachs mit 920 kWp. Die Stadt verkauft die Halle in den nächsten fünf Jahren über Mietkauf, die eingespeiste Energie wird zur Refinanzierung verwendet.

Eine Solarurkunde wurde der Muting GmbH aus Magdeburg und der Schule Benndorf bei Kloster-Mansfeld verliehen. Muting stattete bisher 23 Schulen in Sachsen Anhalt mit einer PV-Anlage, einem Display und Unterrichtsmaterial aus. Fünf Schulen sollen noch folgen. Bei der vorbildlichen Schule wurde unter anderem der gesamte Schulkomplex saniert, die Wärmeversorgung durch eine Biogas-Anlage sichergestellt und eine PV-Anlage mit 12 kWP Leistung installiert.
Das DGS-Mitglied Bernd Felgentreff erhielt ebenfalls eine Solarurkunde für sein 20jähriges Firmenjubiläum. Als technischer Berater und Handwerker hat er in dieser Zeit viele hundert Solaranlagen auf den Weg gebracht. Viel gefragt sind seine Fachvorträge. Rundfunk und Fernsehen schätzen ihn als erfahrenen und unabhängigen Solarfachberater.

Wir sitzen alle in einem Boot, Versuch durch Kommunikation, Information und Kunst die Erneuerbaren Energien zu stärken

Klimawandel – Energiesysteme – Energieeffizienz – Nachhaltigkeit: Zur documenta 12 im Jahr 2007 wurde von der DGS, Sektion Kassel ein Boot ¹⁾ umgebaut. Ziel: es sollte für eine verstärkte Nutzung der Sonnenenergie geworben werden. Während der documenta 12 stand das Boot am Fuldaufer als Informations- und Kommunikationsort für interessierte Besucher aus dem In- und Ausland zur Verfügung.

Gleichzeitig entstand durch den Bildhauer Martin Schaub, Rotenburg/Fulda die Eichenholzskulptur Die Sonne in mir. Dieses Projekt fand starke Beachtung durch die Besucher, welche auch mehrfach kamen, um den Fortschritt der Arbeit zu beobachten. Seit 2008 steht die Skulptur ²⁾ am Ortseingang der Gemeinde Lohfelden und wirbt für Erneuerbare Energien.

Das Boot steht auf einem Trailer ³⁾ und wird als „rollendes Klassenzimmer“ für Schulen und Bildungseinrichtungen nach Anforderung, im Kontext zum o. g. Thema, zur Verfügung gestellt.

Die Evangelische Landeskirche nutzt das Boot, um das Thema „fairer Handel“ zusammen mit Jugendlichen nach außen zu tragen. 2009 war es ein Treffpunkt beim Evangelischen Kirchentag in Bremen. Auf den Ausstellungen/Veranstaltungen: „Woche der Sonne“, „Tag der Erde“, „Sattelfest“, „Ausstellung zur Klimagerechtigkeit“, „Mobil ohne Auto“, „Technikmuseum“, „Klimaboot“ hat sich das Boot bewährt und viele Besucher angezogen. Das Boot – ein Unikat wird nun – mit oder ohne Trailer, in diesem Jahr für neue Aufgaben zum Verkauf angeboten.

Interessenten wenden sich bitte an: Heino Kirchhof, heino.kirchhof(at)web.de

1. siehe auch: www.dgs.de/docboot.0.html
2. Inschrift: Die unerschöpfliche Energie der Sonne gibt unserem Organismus die Wärme und die Kraft, den Verstand (Kopf), das Gefühl (Herz) und die Bewegung (Arme und Beine), um die Erde zu erhalten.
3. Das Boot ist ausgestattet mit Tischen und Bänken (bis zu 12 Personen) einer kleinen 12 Volt Solaranlage und einem 12 Volt (Solar-)Kühlschrank. Die Persenning als Sonnen- und Regenschutz kann auf beiden Seiten hochgerollt und fixiert werden. Im Boot befinden sich laminierte Poster (Solarthermie,  Solarstrom) sowie Informationsmaterial  zu diesen Themen.

Unbegrenzte Energie macht Schule

Unter diesem Titel laufen im Schuljahr 2011/2012 zwei Wettbewerbe für Schüler in Deutschland

Wo ist die „Aktivste Solarschule Deutschlands“?
Der Verein „Solarenergie macht Schule“ sucht die „Aktivste Solarschule Deutschlands“. Es sind alle Schulen aufgerufen, die das Thema Solarenergie in ihren täglichen Schulalltag integrieren und ihre Aktivitäten einer breiten Öffentlichkeit vorstellen möchten. Es können SchülerInnen aus Klassen, Fachkurse oder Schul-Arbeitsgemeinschaften aller Sekundarschulen, Gymnasien und berufsbildenden Schulen deutschlandweit teilnehmen. Die Teilnahme ist mit oder auch ohne vorhandener Solarstromanlage auf dem Schuldach möglich. Aufgabe ist es, ab dem Schuljahr 2011/2012 Aktivitäten zu Solarenergie in der Schule zu dokumentieren, zu planen und möglichst auch umzusetzen. Informationen finden Sie zukünftig unter: www.solarenergie-macht-schule.de

Der Wettbewerb wird von dem Verein „Solarenergie macht Schule“ veranstaltet und von der DGS und dem Spitzencluster Solarvalley Mitteldeutschland unterstützt. Er findet in Kooperation mit der DGS Landesverband Thüringen und dem Schulwettbewerb „Spiel mit Erneuerbaren Energien“ statt.

Wer sammelt die meisten Punkte im Energy for Life Computerspiel?
Bei diesem europaweiten Wettbewerb können Schüler ab der 5. Klasse zeigen, was sie über Erneuerbare Energien und übers Energiesparen wissen. Diejenigen, die sich in diesem Themen auskennen, können beim online Computerspiel „Energy for Life“ (vorgestellt in der SE 01/10) punkten. Neben dem europaweiten Wettbewerb werden auch die besten deutschen Energiesparer prämiert.

Mehr hierzu finden Sie unter:
www.energie-ist-entwicklung.de/spiel