DGS-Aktiv
Ausbau der Bildungsarbeit in den Schulen, Zu Besuch bei den polnischen Partnern, Energiewende dezentral – 100% Erneuerbare Energien jetzt
Ausbau der Bildungsarbeit in den Schulen
Seit 2010 veranstaltet der Landesverband Thüringen der DGS im Rahmen des „Energie for Live“ Projektes Energietage an Schulen. Im Schuljahr 2010/11 wurden bereits 14 Schulen besucht, die Nachfrage steigt! Schulen, Kommunen und Firmen fragen wegen der Teilnahme an Energie- oder Projekttagen nach. Vor allem die Angebote mit den Photovoltaik Experimentierkästen, dem Solar-Milchshake-Stand und den Bildungsmodulen zu Erneuerbaren Energien sind sehr gefragt.
Beispiel: Herr Peter Spieß, Mitarbeiter des regionalen Energieunternehmens Werraenergie GmbH organisierte zwei Unterrichtstage zum Thema Erneuerbare Energien an der Staatlichen Regelschule Bad Liebenstein. Die Idee kam von Seiten der engagierten Physiklehrerin Frau Völker. Sie wollte den Schülern mehr bieten und sie für das Thema Erneuerbare Energien interessieren. Sie wandte sich deshalb an die Werraenergie. Die Werraenergie GmbH ist seit 2010 verstärkt im Bereich Erneuerbare Energien aktiv und kommuniziert das auch intensiv. Neben der Zusammenarbeit mit den Kommunen der Region, möchte Werraenergie auch Schüler erreichen. Das Unternehmen erhofft sich dadurch bei den Kindern und Jugendlichen das Interesse für die Erneuerbaren Energien zu wecken und somit engagierte Auszubildende und später auch Mitarbeiter zu gewinnen.
Für die Arbeit an der Staatlichen Regelschule Bad Liebenstein suchte man einen Partner mit Erfahrung in der Bildungsarbeit in Schulen, den sie im LV Thüringen der DGS fand. Der LV Thüringen der DGS sollte am 29. Juni und 4. Juli insgesamt 36 Haupt- und Realschüler der 7. Klassen der Regelschule Bad Liebenstein in das Thema Erneuerbare Energien einführen. Im Rahmen vorangegangener Schulbesuche fiel auf, dass die meisten Schüler die Rolle der Atomenergie im deutschen Strommix überschätzen, so dass neben der Photovoltaik der Strommix in Deutschland zum Schwerpunkt des Unterrichts gemacht wurde. Um mit den Themen Strommix Deutschland und Grundlagen der Photovoltaik auch wirklich bei den Schülern anzukommen, wurde ein eintägiges Lernmodul mit einer anschaulichen Bodenpräsentation, verschiedenen Gruppenarbeiten der Schüler und praktischen Experimenten zur Photovoltaik erarbeitet.
Zu Unterrichtsbeginn wurde von Antje Klauß-Vorreiter eine Lernlandschaft zum Strommix in Deutschland aufgebaut. Dadurch wurden die verschiedenen erneuerbaren und fossilen Energienquellen, aus denen in Deutschland Strom gewonnen wird, anschaulich vorstellt. Im Anschluss daran erhielten die Schüler ein Kreisdiagramm des deutschen Strommix von 2010, in dem jedoch nur die Prozente, nicht aber die dazugehörigen Energieträger eingetragen waren. Diese sollten die Schüler in kleinen Gruppen ergänzen. Das Ergebnis wurde dann gemeinsam ausgewertet und diskutiert. Die Ergebnisse der Gruppenarbeit spiegelten die Präsenz der fossilen Ressourcen in den Medien wieder. So glaubten alle Schüler, dass die Atomenergie den größten Anteil am Strommix in Deutschland hat. Bei den Erneuerbaren Energien schwankten die Ergebnisse stark. Wobei die meisten Schüler der Wind- oder Sonnenenergie den größten Anteil zugedacht hatten, da diese durch ihre Präsenz in der Landschaft stark wahrgenommen werden.
Im zweiten Teil durften die Schüler experimentieren. Dabei untersuchten sie die Spannung und Stromstärke der Solarzelle in Abhängigkeit von der Flächengröße sowie bei Reihen- und Parallelschaltung. Ein weiteres Experiment befasste sich mit der Verschattung und der Wirkungsweise von Bypassdioden. Hier stieß besonders der Bezug zur Praxis auf reges Interesse. Auch das letzte Experiment „Lass es hupen!“ erfreute sich großer Beliebtheit bei den Jungen und Mädchen. Hier mussten sie das angeeignete Wissen über die Reihen- und Parallelschaltung anwenden, um eine 0,8 V Hupe ertönen zu lassen.
Zwei kleine Gruppenarbeiten rundeten die fünfstündigen Veranstaltungen ab. Im dritten Unterrichtsteil konnten die Schüler das neu erworbene Wissen vertiefen und spielerisch unter Beweis stellen. Die Schüler konnten wählen, ob sie ein Plakat zu einem der Themen des Tages anfertigen und vorstellen oder sich an dem Wissens-Spiel „Hopp oder Topp!“ beteiligen. Ziel dieser Gruppenarbeit war, dass sich die Schüler noch einmal selbst mit dem neu erlernten Wissen beschäftigen, es in der Gruppe diskutieren und dann präsentieren. Wodurch wir eine nachhaltige Festigung des erlernten Wissens erreichen wollten.
Das Spiel „Hopp oder Topp!“ machte den Schülern viel Spaß. Hierbei mussten jeweils zwei Gruppen fünf wahre und fünf falsche Aussagen zu Photovoltaik aufschreiben. In einem kleinen Wettbewerb wurden anschließend die Aussagen der anderen Gruppe vorgelesen, die per Handzeichen darüber entschied, ob das Gesagte wahr oder falsch ist. Hier wurde das Gelernte also doppelt aktiviert, erst durch die Erarbeitung der Aussagen und dann im Wettbewerb mit der anderen Gruppe.
Als Bildmaterial wurden den Plakat-Gruppen einige SONNENENERGIE-Ausgaben angeboten, die unter dem Eifer der Schüler arg „zu leiden“ hatten. Als Ergebnis entstanden drei sehr schöne Plakate zu Erneuerbaren Energien, zum Strommix in Deutschland und zu Photovoltaik.
Insgesamt zeigte sich, dass relativ wenig Wissen über Erneuerbare Energien vorhanden ist und die Lehrer kaum Möglichkeiten haben in diesem Bereich zu unterrichten. Es fehlt nicht nur an aktuellen gedruckten Lehrmaterialien, sondern auch an Experimentiermöglichkeiten, wie der LV Thüringen sie mit seinen LeXsolar-Experimentierkästen zur Verfügung stellen konnte.
Bereits während des ersten Schultages kamen weitere Nachfragen von Lehrern, die im kommenden Schuljahr entsprechende Veranstaltungen in ihrer Klasse durchführen möchten. Die beiden Tage an der Staatlichen Regelschule Bad Liebenstein wurden durch die finanzielle Unterstützung der Werraenergie GmbH ermöglicht. Um die Arbeit in den Schulen zu verbessern, wird die DGS weitere Lehrmodule entwickeln. Hierfür und für die Durchführung solcher Schultage, sucht die DGS nach finanzielle Unterstützung, da Vorbereitung, Lehrmaterialen und auch die Anreise mit Kosten verbunden sind.
Antje Klauß-Vorreiter und Cindy Völler
thueringen(at)dgs.de
Zu Besuch bei den polnischen Partnern
Auf Einladung des zukünftigen polnischen Geschäftspartners des Kompetenz-Zentrums Energie Karlsruhe (KZEK), dem Verein zur Entwicklung Gesellschaftlicher Aktivitäten „Triada“, fuhr eine 5-köpfige Delegation nach Chelm, um konkrete Partnerschafts-Vorgespräche zu führen. Zu der offiziellen Delegation gehörten Erwin Meurer und Herr Dieter Schall vom KZEK, Dr. Jan Kai Dobelmann, Vertreter für die DGS, Frau Snjezana Matijašec, Bereichsleiterin Mittel- und Osteuropa (Baden-Württemberg International) und Frau Dr. Henriette Ullmann von der Firma IBIK Consulting KG. An der Veranstaltung nahmen auch zwei Vertreter aus Ostroda (Masuren) teil. Die Gemeinde ist daran interessiert, vor Ort eine Filiale des Kompetenz-Zentrums zu gründen.
Der polnische Gastgeber aus Chelm ist eine Non-Profit-Organisation, die im Jahr 2006 gegründet wurde. Die Hauptziele der Gesellschaft hängen mit den unterschiedlichen Tätigkeiten zusammen. Sie konzentrieren sich unter anderem auf den Bereich der Förderung einer dauerhaften gesellschaftlich-wirtschaftlichen Entwicklung der Lubliner Region, den Aufbau einer Bürgergesellschaft und der Förderung von Kooperationen zwischen wissenschaftlichen Institutionen und Unternehmen in Schlüsselbereichen für die Region Lublin. Darin spielen die Bereiche ICT/ Information and communications technology und die Erneuerbare Energien eine wichtige Rolle. Darüber hinaus beschäftigt man sich mit der Förderung der Berufstätigkeit und der Berufsaktivierung von Arbeitslosen sowie mit dem Phänomen sozialer Diskriminierung benachteiligter Personen. Ein weiteres Interessenfeld der Gesellschaft ist die Förderung des Tourismus. Sie informiert im In- und Ausland über die Region Lublin und über ihre touristischen Vorzüge.
Die polnische Organisation richtet ihre Aktivitäten auf Unternehmer, Arbeitslose, Jugendliche, Personen, die ihre eigene Erwerbstätigkeit führen möchte. Auch Studenten, Landwirte und alle, die sich weiter qualifizieren oder fortbilden möchten werden angesprochen. Diesem Personenkreis bietet der Verein Schulungen, Wirtschafts- und Finanzberatungen an. Er arbeitet auch mit wissenschaftlichen Institutionen wie z.B. mit Hochschulen, Institutionen auf dem Arbeitsmarkt sowie Firmen und Verwaltungen zusammen. Auf diesem Gebiet wurden bereits zahlreiche Wissenschafts- und Forschungsprojekte realisiert.
Des weiteren werden auch zahlreiche Projekte in Kooperation mit seinen östlichen Nachbarn, der Ukraine realisiert. Die bestehende Partnerschaft mit der Stadt Lutsk bietet sich als gute Basis für die gemeinsamen deutsch-polnisch-ukrainische Aktivitäten an. Für die kommende polnisch-deutsche Partnerschaft bieten sich gute Möglichkeiten einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien. Angestrebt werden in diesem Zusammenhang gemeinsame Projekte, die auch auf dem Gebiet Schulungen und Fortbildungen verwirklicht werden.
Trotz des arbeitsintensiven Programms hatte die deutsche Delegation die Möglichkeit, die Stadt Chelm und die Wojewodschafts-Hauptstadt Lublin zu besichtigen. Das besondere an der Stadt Chelm ist ihre Nähe zu der östlichsten Grenze der EU. Beide Städte haben eine interessante Vorgeschichte in Bezug auf ihre kulturelle Vielfalt der Bevölkerung. Hier lebten bis zum Zweite Weltkrieg mehrere Nationalitäten friedlich miteinander. Zu ihnen gehörten Polen, Juden, Deutsche, Russen, Ukrainer, Holländer und sogar Armenier. Hier begegneten sich auch mehrere Religionen, deren Spuren bis heute nicht verwischt sind. Diese Region ist somit ein idealer Ort, internationale Arbeit zu fördern. Ein besonders wichtiger thematischer Schwerpunkt, der das deutsche KZEK und die polnische Seite verbindet, sind die Bereiche Wissenstransfer und die Förderung von Innovationen im Fachbereich Erneuerbare Energien. Auf dieser Ebene werden Aktivitäten auf den Sektoren Berufsfortbildungen, Zusammenarbeit mit Hochschulen sowie Kooperationen mit Verbänden mit dem Schwerpunkt „Energie“, sowie weitere fachbezogene Projekte angestrebt. Später soll das gemeinsame, internationale Vorhaben auch bei den Energie-Beratungen seine Aktivitäten entfalten. Die DGS freut sich darauf, ein weiteres Kompetenzzentrum Energie nach dem Karlsruher Vorbild aufzubauen.
Kompetenzzentrum Energie Karlsruhe
Bereits zu Beginn des Jahres 2006 hatte die Wirtschaftsförderung Karlsruhe damit begonnen, die vorhandenen Kompetenz- und Technologiefelder im Bereich der Energie- Wirtschaft am Standort systematisch zu erfassen und unter einem gemeinsamen Dach zu bündeln. Mit Unterstützung der Uni Karlsruhe (KIT – Zentrum Energie) ist daraus das EnergieForum Karlsruhe (EFK) entstanden, ein Kompetenz-Netzwerk, das heute 60 Wirtschaftsunternehmen, 29 Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen mit zusammen mehr als 220 Experten unterschiedlichster Fachrichtungen vereint. Zielsetzung dieses Netzwerkes ist es, den schnellen Kompetenz- und Technologietransfer von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen in die Unternehmen sicherzustellen, um hierdurch zielgerichtet neue Produkte, Dienstleistungen und Märkte zu entwickeln.
Die Akteure arbeiten über den Experten-Tisch-Energie zusammen mit Investoren, Projektentwicklern, Bauträgern sowie Bauherren und berät ganzheitlich mit Expertenwissen. Ebenso arbeiten die Akteure gemeinsam an Leuchtturm-Projekten, mit denen bereits heute aufgezeigt wird, was morgen machbar ist. Die Steigerung von Energie-Effizienz, die Forschung an neuen Energieträgern, die konsequente Weiterentwicklung umweltgerechter und erneuerbarer Energien sind zentrale Aspekte einer zukunftsorientierten, nachhaltigen Energiestrategie. Mit dem EFK und der DGS als Partner stellt sich die Region als Kompetenzpartner und Systemanbieter im Energiebereich auf. Es soll auch als Showroom zur Ausstellung zukunftsweisender Energietechnik dienen und zugleich Anlaufstelle für alle Fragen zum Thema Energie – von der Erzeugung bis zur Nutzung sein.
Das KZEK nutzt das Gesamtnetzwerk des EFK und bringt das Wissen zu den Kunden. Das EFK selbst sorgt für den Technologie- und Wissenstransfer zu den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Unternehmen. Insofern erfährt das Kompetenz-Zentrum Energie eine ständige Reflexion hinsichtlich der Anforderungen des Marktes und der Möglichkeiten neuer Technologie, Technik, Innovationen aus den Forschungs- und Entwicklungslaboren. Dies hat zur Folge, dass die Produkte und Dienstleistungen der Netzwerkpartner sehr nah am Bedarf des Marktes sind und zugleich funktionell wie auch technisch auf dem neuesten Stand sind. Daneben liefert das EFK über die Experten und die DGS auch wichtige Unterstützung in systemrelevanten Fragestellungen. Es sollen Grundlagen und Standards erarbeitet und den Kunden angeboten werden, die im Sinne von Nachhaltigkeit, Verlässlichkeit und Qualität neue Maßstäbe setzen können.
Gunnar Böttger
boettger(at)dgs.de
Energiewende dezentral
100% Erneuerbare Energien jetzt
Jeder Bürger braucht ein erlebbares Grundverständnis für Energie, Energiemengen, für Energiebereitstellung und effiziente Nutzung. Mit einfachen Mitteln kann Menschen auf der Straße, dem Jugendlichen, dem Schüler „begreifbar“ gemacht werden, was Energie ist, was man mit der Energiemenge (Arbeit) von einer Kilowattstunde (1 kWh) alles machen kann.
- Ein Stück Holz von ca. 200 g, so schwer wie 2 Tafeln Schokolade oder eine Tüte mit Holzpellets ( ca. 200 g) sind begreifbare Energiemengen von 1 kWh.
- Ein Liter Öl (Pflanzenöl, Heizöl, Diesel, Benzin) enthält ca. 10 kWh. Mit diesem Liter fährt ein „normaler“ Pkw gerade mal 10 bis 20 km weit.
- Verbrennen wir einen Liter Kraftstoff im Verbrennungsmotor im eigenen Keller in einem BHKW, liefert dieser etwa: 3 kWh Strom und 6?kWh Wärme
- Bei 7 Litern (durchschnittlicher Verbrauch auf 100 km) sind das: 21?kWh Strom und 42 kWh Wärme.
- Diese Wärme temperiert die Wohnung und liefert das Trinkwarmwasser, die 21 kWh Strom reichen mit einem Elektro-Auto für mehr als 100 km.
Energiesklaven
Wie viele Energiesklaven (1 Energiesklave = 100 Watt Dauerleistung) lässt jeder von uns in Deutschland für sich arbeiten, Tagaus, Tagein, rund um die Uhr? Von morgens bis abends, vom Aufstehen bis zum Schlafengehen lassen wir uns im Schnitt von 55 Energiesklaven bedienen, in den USA sind es 110 Energiesklaven.
Energieanwendung
Für den Haushalt zeichnen sich vier charakteristische Bereiche von Energieanwendungen ab, die es jeweils gesondert unter die Lupe zu nehmen gilt, wenn wir optimal die eingesetzte Energie nutzen wollen:
- Licht, Beleuchtung (Lampen),
- Information und Kommunikation (Radio, TV, PC etc.),
- mechanische Arbeit/Bewegung/Antriebe (elektrische Zahnbürste, Rasierer, Bohrmaschine etc.),
- Wärme (Kaffeemaschine, Fön, Heizlüfter, Durchlauferhitzer, „Glühbirne“ etc.).
Dabei erfordert der Bereich (4) unsere besondere Aufmerksamkeit, da wir uns bei Wärme gewöhnlich sehr verschätzen: bei einem Heizlüfter reicht 1 kWh gerade mal für eine halbe Stunde warme Luft, beim Durchlauferhitzer sind es wenige Minuten, bis eine Kilowattstunde verbraucht ist.
Energie-Erlebnis-Rad
Mit den Vorinformationen setzen wir uns auf das Energie-Erlebnis-Rad und treten in die Pedale, um 1 kWh Strom zu erzeugen; dieser Strom
- lässt Lampen leuchten,
- versorgt uns über ein Radio mit den aktuellen Nachrichten,
- lässt eine Spielzeugeisenbahn (den 100% Erneuerbare-Energie-Express) ihre Runden drehen,
- soll schließlich mit einem kleinen Tauchsieder einen Becher Wasser zum Kochen bringen.
Da geht es dann richtig zur Sache, da muss dann in die Pedale getreten werden, und zwar ausdauernd. Die Leistung als Produkt aus Strom und Spannung: P = U mal I gibt Aufschluss darüber, wie lange wir treten müssen. Bei Kindern heißt das bei 30 und 50 Watt: mehr als 20 Stunden bei Erwachsenen mit ca. 100 Watt: etwa 10 Stunden ausdauernd treten, um 1 kWh Strom zu erzeugen!
Ein eindrucksvolles Erlebnis, was uns beim nächsten Mal Zähler ablesen oder bei der Jahresabrechnung des Energieversorgers doch etwas näher hinschauen und vielleicht nachdenklich werden lässt.
Manche Menschen lassen sich dann etwa eine Photovoltaik-Anlage aufs eigene Hausdach bauen, weil die Sonne doch um Vieles bequemer die Kilowattstunden Strom erzeugt. Viele entdecken jetzt, dass sie nicht nur einen Einspeisestromzähler im Haus haben, der die eingespeisten Kilowattstunden zählt, sondern dass es noch einen anderen Zähler gibt, der die im Haushalt verbrauchten kWh anzeigt: da wird dann verglichen wie viel wird erzeugt, wie viel wird verbraucht, es wird gerechnet, nachgedacht, wo kann ich einsparen und wann schwimme ich im Überfluss…
Harald Wersich
wersich(at)uni-kassel.de