Das iPhone für Solarfreaks
Sehr innovativ und funktional ist ja bekanntlich das iPhone von Apple. Es gibt Menschen, die behaupten, man könne damit sogar telefonieren, das ist sicherlich denkbar.
Was auf alle Fälle mit dem iPhone möglich ist: Die Eignung eines Daches für eine Solarstromanlage abzuschätzen. Die kostenlose Applikation (App) „SolarChecker“ von SMA macht das möglich. Dieses App hilft dabei herauszufinden, wie viel kWh ein Solarstromsystem liefern ko?nnte. So wird mittels einer Datenbank das langjährige Mittel der Sonneneinstrahlung am jeweiligen GPS-Standort bestimmt. Das iPhone ermittelt mit seinem Magnetkompass zudem noch die Ausrichtung und mit dem Neigungssensor die Schräge der Dachfläche. Aus diesen Werten werden anhand eines mathematischen Modells spezifische Erträge in kWh/kWp/Jahr ermittelt. Zudem lassen sich mit den vorhandenen Daten noch die möglichen Jahresenergieerträge, die CO2-Einsparung als auch die finanzielle Seite einer möglichen Photovoltaikanlage errechnen. Aus momentaner Vergütung, Finanzierungs- und Wartungskosten berechnet der SolarChecker den Reinerlös und die zu erwartende Rendite. Und zuletzt schlägt das Programm auch noch gezielt bis zu zehn geeignete Fachhandwerksbetriebe für Solarstrom in der Nähe vor. So bleibt die Solar-Anlage auf dem Dach nicht nur eine gute Idee, sondern wird auch schnell Wirklichkeit. Übrigens: Anwender eines iPhone 3G (ohne Kompassfunktion) können die Himmelsrichtung auch manuell eingeben.
Ist die Anlage erst mal installiert, möchte man sicherlich auch wissen, wie gut sie funktioniert. Dazu gibt es natürlich auch eine App. Mit „Suntrol“ von SolarWorld ist es möglich, die Erträge der eigenen Solarstromanlage auf dem iPhone abzurufen. Aber nicht nur die eigene Anlage kann damit eingesehen werden, auch zahlreiche Anlagen, sortiert nach Postleitzahl sind tagesaktuell abrufbar. Das ermöglicht zusätzlich eine Einschätzung über die Qualität der eigenen Anlage. Das gute – auch diese App ist kostenlos. Das ganze funktioniert so: Auf dem SolarWorld Suntrol Portal werden die Ertragsdaten der Anlage gesammelt, für das iPhone ausgewertet und übersichtlich in Diagrammen zur Verfügung gestellt. Damit ist man stets darüber informiert, wie viel Strom man aktuell produziert hat, wie hoch die Erträge für den eingespeisten Strom sind und wie viel CO2 dabei eingespart wurden.
Für thermische Solaranlagen gibt es etwas Ähnliches. „VBusTouch“ von Resol ist eine iPhone-Software, die sowohl Livedaten als auch Verlaufsdiagramme der heimischen Solarthermieanlage mobil darstellen kann. Voraussetzung ist ein RESOL-Regler mit VBus-Datenschnittstelle und einem Datenlogger, der über LAN mit dem Internet verbunden ist. Hält man das iPhone senkrecht, zeigt es das Anlagenschema mit den Livedaten an, dreht man das Gerät in die Waagerechte, schaltet es mittels des eingebauten Beschleunigungssensors um auf die Darstellung eines Verlaufsdiagramms. Fährt man mit dem Finger über das Verlaufsdiagramm, erscheint eine Zeitachse, mit der für jeden beliebigen Zeitpunkt des Verlaufs die erfassten Daten angezeigt werden können. In der Livedaten-Anzeige passt sich die Hintergrundfarbe der jeweiligen Speichertemperatur an. Auch wenn man keinen Resol-Regler sein eigen nennt, so kann man mithilfe zweier Testanlagen sehen, was mit dem App möglich ist.
Das ganze geht auch ohne Strom aus der Steckdose! Zum Beispiel mit dem iPhone Power Pack AM-402, einem Ladegerät und Zusatzakku in einem. Über die rückseitige Solarzelle kann der Akku geladen werden. Alternativ ist es auch möglich, den Akku über das mitgelieferten USB-Kabel und den Mini-USB Anschluss zu laden. Während des Ladens ist gleichzeitig die Synchronisierung der Daten über das Lade-/Datenkabel möglich. Der Schalen-Aufbau ermöglicht nicht nur die Bedienung des iPhones während des Ladevorgangs sondern schützt zugleich das iPhone. Die Status-LED-Anzeige auf der Vorderseite zeigt mit einem Blick den momentanen Ladezustand des 1600?mAh Akkus. Sonnenenergie-Redakteur Matthias Hüttmann hat das PowerPack ausprobiert und auch alle hier beschriebenen Apps bereits auf sein iPhone geladen und getestet. Fazit: Es funktioniert alles tadellos, allesamt nützliche Tools für alle Technikverliebten und solche die es werden wollen.
Matthias Hüttmann