10 Jahre und ein bisschen leise
Die Ausgabe 2|2019 war die fünfzigste unter meiner Leitung, im Editorial jener SONNENENERGIE habe ich das bereits hervorgehoben. Meine "redaktionelle Karriere" hatte einst mit dem Heft 2|2010, also vor jetzt genau 10 Jahren, begonnen. Es gäbe folglich schon wieder etwas zu feiern. Darauf möchte ich allerdings verzichten. Vielmehr will ich den Anlass dazu nutzen, Sie, die Leserinnen und Leser der SONNENENERGIE auch einmal zu Wort kommen zu lassen. Aus diesem Grund finden Sie in dieser Ausgabe auch eine kleine Umfrage. Dabei möchten wir natürlich generell erfahren, ob Ihnen unsere Fachzeitschrift gefällt, aber auch grundsätzlich mehr über Ihre Lesegewohnheiten herausfinden.
Selbstfindungsprozess
Denn die Produktion einer Zeitschrift ähnelt immer ein wenig einem Selbstgespräch. Im Dialog mit sich selbst kommt man auf so manche Idee, widerspricht sich ab und an, muss aber letztendlich mit wenig Widerrede rechnen. Selbstgespräche sind sicherlich auch ein Mittel zur Motivation, was man auch bei so manchem Leistungssportler beobachten kann, wenn man diese vor Wettkämpfen im inneren Dialog sieht. So bin ich, spätestens wenn das Heft "im Kasten" ist, meist durchaus zufrieden. Spätestens wenn ich nach Wochen der Arbeit eine neue Ausgabe in Händen halte, sind Anspannung und Zweifel schnell verflogen. Da freut mich jede Kritik, insbesondere selbstverständlich jedes Lob, umso mehr, die Arbeit war nicht umsonst! Jedoch sind die Rückmeldungen an die Redaktion meist mehr allgemeiner Art, beziehen sich auf einen konkreten Artikel oder einen speziellen Aspekt eines Textes. Die Struktur der SONNENENERGIE selbst wird dabei weniger reflektiert.
Von Rubriken und Formaten
Mit der Umfrage wollen wir deshalb genau hier ansetzen. Denn der fachliche Inhalt eines Heftes ist das eine, die Art der Darbietung das andere. Die einzelnen Rubriken der SONNENENERGIE dienen dabei als Gerüst, sie sind eine wesentliche Basis und sollen Orientierung geben. Das ist selbst bei Tageszeitungen nicht viel anders. Es gibt immer wieder ganz individuelle Vorlieben und Methoden, mit denen Leserinnen und Leser die Inhalte gewichten. So beginnt der eine mit dem Sportteil, liest die andere zunächst das Lokale oder blättert als erstes zur Seite 3. So manche liest vor allem Artikel spezieller Autoren, oder eben gerade nicht. Mancher lässt sich vor allem von Überschriften oder Bildern leiten, manche bevorzugen kurze Texte oder eben lieber das Hintergründige.
Auch aus diesem Grund habe ich über die Jahre hinweg immer wieder neue Formate in die SONNENENERGIE eingeführt. Ziel war, dass sich Leserinnen und Leser mit bestimmten Vorlieben, besser in dem Heft besser zurechtfinden und man sich beim Nachschlagen älterer Artikel leichter tut. Würde das ganze Heft nur aus Artikeln der gleichen Aufmachung bestehen, wäre es, so meine Einschätzung, unübersichtlicher und letztendlich weniger attraktiv. Aber sehen Sie selbst: Machen Sie bei der Umfrage mit. Ich freue mich schon mehr über Sie, das unbekannte Wesen, zu erfahren.
Neue Kooperation
In dieser SONNENENERGIE finden Sie das Ergebnis einer neuen Kooperation. Auf zwei Seiten werden künftig Artikel der Fördergesellschaft für nachhaltige Biogas- und Bioenergienutzung e.V., kurz die FnBB, erscheinen. Nach dem unerwarteten Ende des Fachmagazins "energie AUS PFLANZEN" war dem Verein recht plötzlich die Möglichkeit einer Vereinszeitschrift genommen. Auf der Suche nach einer für möglichst alle FnBB-Vereinsmitglieder geeigneten Lösung hat man sich von Seiten der Vereinsführung an die SONNENENERGIE gewandt. Deutschlands älteste Fachzeitschrift für Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Energiewende erschien als sehr gute Möglichkeit, die eigenen Themen zu publizieren. Von Seiten der Redaktion und des DGS-Präsidiums war man gleichwohl an einer Zusammenarbeit interessiert, da dadurch Themen in unsere Zeitschrift Einzug finden, die wir ansonsten vielleicht nur selten hätten anbieten können. Beginnend mit dieser Ausgabe wird also die FnBB e.V. mit Fachartikeln vertreten sein. Auch erhalten die Vereinsmitglieder die Printversion viermal jährlich, das Abonnement ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Die Vertreter der beiden als gemeinnützig anerkannten Vereine freuen sich bereits auf eine gute und langfristig angelegte Zusammenarbeit. Hiermit begrüße ich die neuen Leser der SONNENENERGIE recht herzlich!
Matthias Hüttmann