Hallo, wir sind die Neuen
Nach mehr als zehn Jahren erfolgreicher Arbeit traten Bernhard Weyres-Borchert und Bernd-Rainer Kasper, wie angekündigt und vorbereitet, nicht mehr für das DGS-Präsidium an. Vor und auf der Delegiertenversammlung in Erfurt stellten wir uns daher den Delegierten als Kandidaten vor. Wir sind geehrt und stolz mit einem starken Ergebnis gewählt worden zu sein!
In Erfurt und bei den ersten Präsidiumssitzungen wurden wir mit offenen Armen aufgenommen. Der herzliche und zupackende Teamgeist der Geschäftsstelle um Jörg Sutter, Marcus Rohm und Nicole Baumann, sowie des „alten“ Präsidiums mit Vivian Blümel und Götz Warnke inspiriert uns. Allen, die uns noch nicht kennen, stellen wir uns hier vor.
Torsten Lütten
Ich bin seit Mitte der 90er in der Solarbranche, vor allem in Verkauf und Geschäftsentwicklung. Seit 2017 arbeite ich im Bereich solare Fern- und Prozesswärme. Sobald mein Kunde eine Baugenehmigung bekommt (warum braucht das angesichts der Klimalage so lange?), bauen wir ihm gerne auch mal eine 20-MW-Flachkollektoranlage mit knapp 30.000 m² auf 6 ha Land, inklusive 6.000 m³ Warmwasserspeicher. Kurz gesagt, ich denke groß.
Ich möchte wissen, was DGS-Mitglieder wünschen und anbieten. Wir werden dafür eine Befragung vorbereiten und den Dialog miteinander weiter stärken. Dabei ist mir wichtig, neben dem ausgesprochenen technischen Sachverstand in der DGS auch unseren Gefühlen Raum zu geben. Wir alle sind Menschen, soziale Wesen, weshalb uns die immer schneller fortschreitende Zerstörung unserer Lebensgrundlagen für den kurzfristigen Profit von Wenigen belastet. Ich bin sicher, dass es gut ist, offen darüber zu sprechen. Gerade weil es nicht leicht fällt zu akzeptieren, dass wir allein die Welt nicht retten können.
Dabei sind wir nicht allein, auch nicht ohnmächtig, im Gegenteil! Ja, vieles wird zerstört werden, aber sehr vieles können und werden wir retten. Wir haben die Köpfe, viele Partner:innen, und wir haben das Herz dafür. Wir werden neue Allianzen schmieden, gemeinsam neue Kraft entwickeln, aufeinander achtgeben, und wir werden uns und unsere Erfolge feiern.
Die DGS ist in Aufbruchstimmung. Das alte Präsidium und treue Mitglieder haben uns durch ein schwieriges Tal wieder zum Licht geführt. Finanziell gestärkt entwickeln wir eine neue Vision für uns selbst und formulieren eine neue Mission für unsere Zielgruppen. Ein Kommunikationskonzept wird uns dabei helfen, unsere Außenwirkung und Relevanz spürbar zu vergrößern. Wir werden attraktiver und vielfältiger werden, für Jüngere und auch für Frauen. Noch wissen wir nicht, wer unser 3.500es oder unser 5.000es Mitglied wird, aber ich freue mich darauf ebenso wie auf weitere SolarSchulen, die Fortführung der SONNENENERGIE, sowie die schrittweise Neugestaltung der DGS-News, wie auch der Webseiten. Es gibt viel zu tun, und ich sehe uns auf einem guten Weg.
Frank Späte
Als Professor an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden bilde ich seit vielen Jahren junge Menschen zu „Energiewende-Ingenieuren“ aus. Da ist es naheliegend, dass mir insbesondere der Bildungsbereich, eine der Säulen der DGS, eine Herzenssache ist. Dabei beobachte ich mit großer Sorge den zunehmenden Schwund: immer weniger junge Menschen wollen Ingenieur werden. Das hat in den letzten Jahren, wie bei den Auszubildenden im Handwerk, durchaus bereits dramatische Züge angenommen. Die DGS hat z.B. mit den prosperierenden SolarSchulen, dem neuen Fachausschuss SolarSchule, dem Fachausschuss Hochschule, in dem ich seit einigen Jahren einer der Sprecher bin, sowie vielfältigen Aktivitäten verschiedener Landesverbände im Bereich der Fort- und Weiterbildung beste Voraussetzungen, dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Dies sehe ich als einen meiner Schwerpunkte in den kommenden Jahren und das ist auch eng mit dem Ziel verknüpft, mehr junge Menschen für die DGS zu begeistern.
Es bereitet mir große Freude, die DGS mit der notwendigen Kontinuität und den neuen Schwerpunkten und Zielen weiter zu entwickeln. Denn, in Anbetracht der Klimakatastrophe als größte Herausforderung unserer Zeit, wird die „Stimme der Sonne“ immer wichtiger. Und dafür will ich meine (Erneuerbare) Energie gern einsetzen.
Wenn in den nächsten Jahren alles klappt, werden wir 2025 (die DGS feiert dann ihren 50.!) mehr Mitglieder und politischen Einfluss haben. Als solide finanzierte, regional verankerte Organisation werden wir die internationale Zusammenarbeit mit ISES ausbauen und Medien regelmäßig wertvolle Einschätzungen geben. Wir werden konkrete technische Lösungen und ein begehrtes Schulungsprogramm anbieten. Und wir werden zuversichtlicher als heute sein, in einer heißer werdenden Welt wie angekündigt und vorbereitet mit der Energiewende in Bürger:innenhand resiliente Gemeinschaften aufbauen – in Deutschland und weltweit.
Torsten Lütten / Frank Späte