Offline trotz Sonnenschein
Das Samsung Blue Earth versprach viel, bereits Anfang 2009 konnte man davon lesen. Bis das „Öko-Handy“ bei uns erhältlich war, dauerte es allerdings ein wenig.
Das Solartelefon erzeugt selbst ausreichend elektrische Energie, mithilfe der man, so Samsung, immer erreichbar sei. Das Handy ließ auch sonst aufhorchen: Sein Gehäuse besteht aus aufbereitetem Kunststoff (PCM) von recycelten Wasserflaschen, zudem ist es frei von schädlichen Substanzen wie bromierten Brand Flammhemmer, Beryllium und Phthalaten. Im genügsamen Betrieb werden nur mehr 0,03 Watt benötigt.
In der Realität stellte sich jedoch heraus, dass das Handy neben dem leider etwas schwer zu bedienenden Touchscreen in Sachen Autarkie nicht das hält, was man sich vielleicht erwartet hatte. Auch bei sehr geringer Benutzung und ausschließlichen Stand-By-Betrieb entlud sich das Gerät nach 3 Tagen vollständig. Und das trotz stetigem Platzieren der Zellen in der Augustsonne. In der Betriebsanleitung ist dazu ein Hinweis zu finden: „Zum Laden mit Sonnenlicht setzen Sie die Solarzellen dem direkten Sonnenlicht aus, ohne dass Schatten darauf fällt. Um ein ausreichendes Laden zu gewährleisten, ordnen Sie das Telefon so an, dass die Solarzellen direkt zur Sonne gerichtet sind“. Das ist zwar nett gemeint, jedoch wäre dazu eine entsprechende Halterung notwendig.
Ein Handy, das liegt leider in der Natur der Sache, ist meist mit seinem mobilen Benutzer unterwegs, ein solares Aufladen erscheint grundsätzlich sehr schwierig. Das Samsung S7550 geht vom Konzept her gesehen, sicherlich in die richtige Richtung, ohne Steckdose geht jedoch auch hier noch nichts.
Matthias Hüttmann